Geschichte der E94


Deutsche Reichsbahn

1940 bis 1945




Die E 94 279 des Bh Kornwestheim ist die offizielle Museumslok der DB AG und kommt im ganzen Bundesgebiet vor Sonderzügen zum Einsatz.
(Foto: HS, 29. Juli 2002, Rosenheim)



Geschichte bei der Deutschen Reichsbahn (1940 - 1945):

Einleitung

Die E-Lokentwicklung hatte Mitte der Dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts große technische Fortschritte gemacht. Insbesondere mit den neuen Baureihen E 18, E 44 und E 93 standen moderne Lokomotiven zur Verfügung, die leistungsfähig und wartungsarm waren. Doch schon bald zeigte sich, dass auch diese Baureihen noch verbesserungsfähig waren und die Deutsche Reichsbahn arbeitete zusammen mit der Lokindustrie an neuen Lokomotiven mit verstärkter Leistung und höherer Geschwindigkeit. Doch während von der E 19 als Nachfolgeserie der E 18 immerhin in noch vier Exemplaren gebaut wurden, blieb der geplanten Nachfolgebaureihe der E 44, der E 46, der Bau verwehrt. Lediglich mit der stärkeren Version der E 93 sollte eine der berühmtesten Lokomotiven der deutschen E-Lokgeschichte entstehen.

Im Gegensatz zur bestens bewährten E 93 sollte die neue Lok auch bei einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h, die gleiche Leistung aufweisen. Dies machte allerdings eine um 30 Prozent gesteigerte Fahrmotorleistung nötig. Am 22. November 1937, noch bevor die letzten Lokomotiven der E 93 abgeliefert worden waren, stornierte das RZA München einen bestehenden Lieferauftrag über weitere 11 Loks der BR E 93 und erteilte statt dessen der Lieferfirma AEG einen Entwicklungs- und Lieferauftrag für die als E 94 betitelte Lok, für die folgendes Betriebsprogramm gefordert wurde:
600t mit 50 km/h bei 25 Promille Steigung
1000t mit 50 km/h bei 16 Promille Steigung
1600t mit 40 km/h bei 10 Promille Steigung
2000t mit 85 km/h in der Ebene
Durch die Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h konnte die Lok wesentlich vielseitiger verwendet werden und erlaubte neben dem schweren Güterzugdienst auch den Einsatz im Eilgüter- und Reisezugdienst.

Nach der Annexion Österreichs am 1. März 1938 plante die DRB die projektierten Loks auch dort einzusetzen. Die in Österreich vorhandenen älteren E-Loks, waren mit den steigungsreichen Rampen am Brenner, Arlberg oder über die Tauern zwar noch nicht überfordert, die ständig steigenden Zuglasten, sprachen aber für einen baldigen erhöhten Bedarf an leistungsfähigen Berglokomotiven. Dies führte letztendlich zu drei Nachbestellungen in den Jahren 1938/1939 ohne das die erste Lok bereits für Testfahrten zur Verfügung stand.
05.07.1938 33 Loks E 94 012-044
19.01.1939 30 Loks E 94 045-074
03.05.1939 24 Loks E 94 075-098


Die Konstruktion wurde übrigens auf Wunsch des österreichischen Personals um eine elektrische Bremse erweitert, da die steilen Bergrampen wie der Arlberg, Brenner, Tauern oder Karwendelbahn sonst einen erhöhten Bremsklotzverschleiß, verbunden mit einer Radreifenerwärmung zur Folge gehabt hätte. Beim Bau der Lok griff man neben den Erfahrungen der E 93 auch auf bewährte andere Baureihen zurück. So erhielt die Lok wie die BR E 44 (und die E 93) einen vollständig geschweißten Rahmen und Drehgestelle. Die Tatzlagermotoren wurden fast unverändert von der E 44.5 übernommen.

Nach Ausbruch des Krieges stieg der Bedarf an leistungsfähigen Kraftmaschinen rapide an, weshalb die E 94 als KEL 2 (Kriegs E-Lok 2) neben der E 44 (KEL 1) auch im Krieg weiter gefertigt werden durfte, während hingegen der Bau von Schnellzulokomotiven wie der E 18 und der E 19 eingestellt wurde. Unmittelbar bei Ablieferung der E 94 001 am 22. April 1940 bestellte die DRB zunächst weitere 40 Loks (E 94 099-138), die u.a. in den Relation München - Berlin sowie in Österreich eingesetzt werden sollten. Am 9. September 1940 folgte ein Auftrag über 6 Loks (E 94 139-144) und am 17. März 1941 wurden noch mal weitere 60 Maschinen (E 94 145-204) bei den deutschen und österreichischen Lokomotivfabriken in Auftrag gegeben. Bis zur E 94 180 sind die Aufträge dabei folgendermaßen verteilt gewesen:
AEG: E 94 001-006, 012-028, 045-084, 091-120, 151-180
Krauss-Maffei/SSW E 94 007-011, 029-044, 121-142
Henschel/SSW E 94 085-090
WLF/Elin E 94 143-150


Am 12. November 1941 wurde schließlich noch eine Bestellung von 30 Lokomotiven der BR E 18 in solche der BR E 94 (E 94 205-234) umgewandelt und bis 1943 folgte ein letzter Auftrag über 51 Loks (E 94 235-285). Eine geplante Weiterentwicklung der E 94, eine Riese mit der Achsfolge Bo’Co’+Co’Bo’ und der Bezeichnung E 100, kam wegen des Krieges nie über den Planungsstand hinaus. Erst in den Fünfzigern trat die Neubaulok der BR E 50 die Nachfolge der E 94 als modernste Güterzuglok an.

Die ersten Lokomotiven kommen

Obwohl der erste Auftrag im November 1937 erteilt wurde, dauerte es bis zum 22. April 1940, ehe die erste E 94 an die DRB übergeben werden konnte. Eigentlich hatte die E 94 001 zu diesem Zeitpunkt die Beschilderung des Bw Freilassing als Heimat-Bw angeschrieben, doch die Lok kam nach einer Probefahrt am 22. Mai 1940 (München - Brenner mit einem 547-t-Güterzug sowie dem 592t schweren Schnellzug D 67), einer Pressevorstellung auf der Mittenwaldbahn und der Abnahmefahrt auf der gleichen Strecke, am 25. Mai 1940 schließlich zum Bw Innsbruck. Zu diesem Zeitpunkt war auch die E 94 002 bereits abgeliefert worden und wartete auf die Abnahme, die am 9. Juni 1940 erfolgte.

Während AEG die Liefertermine der ersten Lokomotiven noch relativ gut einhielt, traten bei den Krauss-Maffei/SSW bestellten Loks nach Kriegsbeginn im September 1939 durch Zulieferungsprobleme erste Lieferverspätungen auf. Aus diesem Grund konnten bis Ende 1940 auch nur AEG-Loks abgenommen werden. Nach der E 94 001 im Mai sowie der E 94 002 und 003 im Juni 1940 folgten noch die E 94 004 (Juli), E 94 005 (August) und E 94 006 (September) ihren Schwestern nach Innsbruck. Auch die ersten Loks der zweiten Bauserie konnte AEG noch im September (E 94 012), Oktober (E 94 013-015), November (E 94 016, 017) und Dezember 1940 (E 94 018, 019) an die DRB übergeben. Während die Lokomotiven E 94 007-016 für das Bw Pressig-Rothenkirchen vorgesehen waren, wurden die E 94 017-019 dem Bw Waldenburg-Dittersbach in Schlesien zugeteilt.

Bei den E 94 012, 014, 018 und 019 verzögerte sich aus verschiedenen Gründen die Abnahme bis ins Jahr 1941. So diente die E 94 012 beispielsweise seit ihrer Anlieferung 1940 der Versuchsanstalt München-Freimann als Testlok für die Ermittlung der Leistungsfähigkeit mit verschiedenen Messzügen und Testfahrten vor allem auf Steilstrecken wie dem Brenner, dem Arlberg, der Tauernbahn oder auch auf der Frankenwaldbahn. Die Messzüge hatten dabei in der Regel ein Gewicht zwischen 500 und 600t. Insgesamt zeigte sich, dass die Loks den Anforderungen auf den vorgesehenen Strecken gewachsen war. Mit Ausnahme der Brennerstrecke, deren lange Steigung den Fahrmotor stark erhitzte, konnten die Zuglasten sogar erhöht werden. Allerdings gab es anfangs Probleme mit der österreichischen Infrastruktur, die nicht für die leistungsfähigen Maschinen ausgelegt worden war. So war u.a. eine Verstärkung des Oberbaus sowie die Aufstellung eines fahrbaren Unterwerkes in Gries am Brenner nötig, um den Lokomotiven genügend Saft geben zu können.

Ende 1940 fanden dann erste Messfahrten mit der E 94 003 statt, die vor allem die Eignung der elektrischen Bremse überprüfen sollten. Zum Jahreswechsel 1940/41 ergab sich folgende offizielle erste Bestandsübersicht:
Bw Innsbruck: E 94 001-006
Bw Pressig-Rothenkirchen E 94 013, 015, 016
Bw Waldenburg-Dittersbach E 94 017


Die Innsbrucker E 94er dürften 1940 noch vorwiegend im Versuchs- und Probeeinsatz in anderen Umlaufplänen eingesetzt gewesen sein. Später wurde dann ein 5tägiger Umlauf aufgestellt. Haupteinsatzgebiet war die strategisch wichtige Brennerstrecke, wo die Züge in der Regel mit Zug- und Schub-E 94 befördert wurden. Aber auch Leistungen bis nach München oder über den Arlberg gehörten wohl zum täglichen Brot der neuen Kraftpakete.
Auf der erst im Mai 1939 elektrifizierten Frankenwaldbahn, für die die Loks ursprünglich (ohne die Annexion Österreichs) gedacht gewesen waren, kamen erst im September 1940 die ersten E 94 vom Bw Pressig-Rothenkirchen zum Einsatz. Bis Ende Januar 1941 standen dann fünf neue Maschinen (E 94 012-016) für Personalschulungen und erste Probeeinsätze zur Verfügung. Wichtigste Aufgabe dieser Loks war zunächst der Ersatz der trotz der Elektrifizierung noch dort eingesetzten Schiebelokomotiven der Baureihen 95 und 96.
Als drittes Einsatzgebiet wurden 1940 die schlesischen Mittelgebirge bedacht, deren große Kohlevorkommen schon seit der Kriegsvorbereitung Ende der Dreißiger Jahre zu einem gestiegenen Verkehrsaufkommen und schwereren Güterzügen geführt hatten. Obwohl die Streckenführung steile, lange Steigungen und enge Radien aufwies und eine raue Witterung im Winter den Betrieb zusätzlich belasteten, waren in Schlesien bislang vorwiegend Loks aus der Pionierzeit der E-Lokkonstruktion (wie die E 90.5, E 91.3 oder E 92.7) im Einsatz. Hinzu kamen zwar noch einige neuere Güterzugloks der E 91.9 und der E 95, jedoch reichte das Potential nicht aus, das gestiegene Aufkommen zu bewältigen. So trafen nach der im Dezember 1940 abgenommenen E 94 017 im Januar die E 94 018 und 019 im Bw Waldenburg-Dittersbach ein. Die ebenfalls für Schlesien vorgesehene E 94 016 war zunächst nach Pressig-Rothenkirchen gegangen, da die Lok dort dringender benötigt wurde. Bespannt wurden in Schlesien vor allem 1400t-Kohlezüge aus dem Waldenburger Kohlerevier.

Der Ersatz des aufwendigen Dampfbetriebes auf der Frankenwaldbahn und des Thüringer Waldes hatte bei der DRB oberste Priorität, so dass die meisten Neulieferungen des Jahres 1941 in Bws entlang dieser Strecke zu finden waren. Neben dem Bw Pressig-Rothenkirchen (E 94 007 - 9.5.41, 008 - 25.4.41, 009 - 28.5.41, 010 - 24.6.41, 011 - 18.7.41, 027 - 13.6.41, 028 - 11.7.41) erhielten auch die Bws Probstzella (E 94 020 - 30.1.41, 021 - 14.2.41, 023 - 21.3.41) und Saalfeld (E 94 024 - 15.4.41, 025 - 12.5.41, 026 - 22.5.41) erste Lokomotiven des deutschen Krokodils. Die E 94 026 hatte übrigens in einem Drehgestell drei „Heimstoff“-Motoren mit Aluminiumwicklung erhalten. Aus der dritten Bauserie trafen im August 1941 die E 94 045, im September die E 94 046 und 047, im Oktober die E 94 049 und im Dezember die E 94 048, 050-053 in Pressig-Rothenkirchen ein. Lediglich die E 94 022 ging Ende Februar 1941 nach Innsbruck.

Durch die zahlreichen Neuzugänge in den Frankenwald konnte gleichzeitig Lokomotiven, die ursprünglich für andere Bws (vor allem in Österreich) vorgesehen, aber im Frankenwald dringend benötigt worden waren, endlich an diese Bws abgegeben werden. Aus diesem Grund gab es in der zweiten Jahrehälfte einige Umstationierungen. Im Juli 1941 wurde die E 94 016 von Pressig-Rothenkirchen an das schlesische Bw Waldenburg-Dittersbach abgegeben, Ende August verabschiedete sich die E 94 011 nach Salzburg und Ende September folgten schließlich die E 94 008 nach Bamberg sowie die E 94 009 und 010 nach Schwarzach-St. Veit, wo gleichzeitig auch die E 94 011 aus Salzburg eintraf. Im November verstärkten schließlich noch die E 94 007 aus Pressig-Rothenkirchen und die E 94 008 aus Bamberg den Bestand des Bw Schwarzach-St. Veit.

Die teilweise recht kurze Beheimatung einer Lok in einem Bw (z.B. E 94 008 26.9.-10.11.41 Bamberg oder E 94 011 30.8.-29.9.41 Salzburg) dienten wohl zur Lokführerschulung und Einarbeitung des Werkstattpersonals vor der Stationierung von eigenen Beständen. In der Tat bekam Salzburg am 1. November 1941 mit der E 94 029 und am 3. Dezember mit der E 94 030 seine ersten Neulieferungen zugeteilt. Im Dezember 1941 wurde schließlich der Saalfelder Bestand zugunsten einer E 44er-Beheimatung wieder aufgelöst und die drei Lokomotiven an die Bws Probstzella (E 94 024, 025) sowie Innsbruck (026) abgegeben. Dorthin wurden auch die Pressiger E 94 027 und 028 geschickt. Die E 94 013 wechselte Anfang Dezember 1941 nach Rosenheim. An Weihnachten verließen schließlich noch die E 94 012 das Bw Pressig-Rothenkirchen in Richtung Rosenheim und die E 94 014 und 015 in Richtung Salzburg. Damit ergab sich zum Jahreswechsel 1941/42 folgende Bestandsverteilung:

Innsbruck 10 E 94 001-006, 022, 026-028
Schwarzach-St.Veit 5 E 94 007-011
Rosenheim: 2 E 94 012, 013
Salzburg: 4 E 94 014, 015, 029, 030
Waldenburg-Dittersbach: 4 E 94 016-019
Probstzella: 5 E 94 020, 021, 023-025
Pressig-Rothenkirchen: 9 E 94 045-053
Summe 37


Die Lokomotiven aus Pressig-Rothenkirchen und Probstzella waren weiter vor allem im Schiebedienst auf den Rampen des Frankenwalds und im Thüringer Wald eingesetzt. Dort hatten Sie nun endgültig die Tenderloks der BR 95 und 96 abgelöst. Bis Mitte Oktober 1941 hatte das Bw Pressig-Rothenkirchen seine Lokomotiven der Baureihen 95 und 96 an andere Dienststellen abgegeben und lediglich die 95 008 und 031 und 96 021 als strategische Sicherheitsreserve im Falle eines unvorhergesehenen Stromausfalls auf den Rampen noch vorgehalten. Daneben beförderten die E 94 beider Bws aber auch Reise- und Gütezüge bis nach Lichtenfels und Saalfeld, vereinzelt auch bis Nürnberg. Interessant in diesem Zusammenhang ist der Einbau der Spurkranzschmierung Heyder in Eigenregie des Bw Probstzella. Die E 94er zeigten zuvor auf den steigungsreichen, kurvigen Strecken starke Abnutzungserscheinungen der Radreifenspurkränze. So griff man in Probstzella auf die von der E 18 bewährte Schmierung zurück und baute sie im Mai 1941 in die E 94 023, 021 und 020 ein. Erst nachträglich, am 23. Juni 1941, wurde der Einbau offiziell vom RZA München genehmigt.
Am Einsatz der Innsbrucker und Schlesischen Loks hatte sich gegenüber 1940 nichts verändert. Die Bws Rosenheim und Salzburg setzten ihre Loks vorwiegend auf den Strecken München - Salzburg - Attnang-Puchheim sowie bis nach Schwarzach-St.Veit und Wörgl ein. Salzburger Loks kamen zusätzlich zusammen mit den Loks des Bw Schwarzach-St.Veit im Zug- und Schiebedienst auf der Tauernbahn zum Einsatz.

Auch bei Testfahrten waren die neuen Loks immer wieder anzutreffen. So wurden die bereits 1940 begonnenen Versuche auf der Brennerstrecke mit E 94 003 am 29. und 30. Mai 1941 fortgesetzt. Auch die halbe Heimstofflok E 94 026, die im vorderen Drehgestellt drei Fahrmotoren mit Aluminium-Wicklung besaß, wurde am 19. und 20. Juni zwischen Saalfeld und Lichtenfels verschiedenen Tests unterzogen. Zwar erhitzten sich die Motoren erwartungsgemäß etwas mehr als die mit den herkömmlichen Kupferwicklungen, blieben aber in den zulässigen Grenzen.

Am 5. Mai 1942 musste die E 94 053 nach einem schweren Auffahrtunfall (12. März) ins RAW München-Freimann überstellt werden. Da das RAW in dieser Zeit noch keine Voraussetzungen für die Instandsetzung derart großer Schäden hatte, wurde die Lok zunächst als Ersatzteilspender abgestellt. Auch die Innsbrucker E 94 002, die am 4. April 1942 bei Brennersee in eine Felslawine gefahren und umgestürzt war, fiel für einige Wochen aus, konnte aber bis Anfang Juni repariert werden.

Im Rahmen der Neuanlieferungen des Jahres 1942 wurde nun vor allem die Bws bedacht, die bislang nur wenige oder gar keine Loks erhalten hatten. Salzburg erhielt die E 94 031 (Januar), 032 (Februar), 033 (März) und 034 (April), das Bw Kornwestheim die E 94 035 (April), 036 (Mai), 038 (Juli) und 039 (August), Rosenheim die E 94 060-062 (Mai), 063 (Juni) und 064 (Juli), Regensburg die E 94 037 (Juni), 040 (August) und 041 (Oktober), Schlauroth die E 94 065-066 (Juli), 069-070 (September), 073 (Oktober), 074 (November) und 077 (Dezember), München-Ost die E 94 067 (August), 071-072 (Oktober) und 075-076 (Dezember), Leipzig-Wahren die E 94 042 (November) und Augsburg die E 94 043 (Dezember). Doch auch Probstzella (E 94 054 im Januar, 055 und 056 im Februar, 057 und 058 im März), Waldenburg-Dittersbach (E 94 059 im März) und Innsbruck (E 94 068 im August) bekamen noch weitere neue Loks zugewiesen.

Gleichzeitig mischten verschiedene Umbeheimatungen den Bestand durcheinander. Ende Januar 1942 wechselte die E 94 024 nach Rosenheim, ihr folgten zwischen Februar und April noch die E 94 013, 014, 022, 023 und 025. Auch nach Schlesien kamen wieder ein paar Loks. Als erste traf am 11. Februar die E 94 020 aus Probstzella in Hirschberg ein, wurde aber wenige Tage später nach Waldenburg-Dittersbach umstationiert. Dorthin wurden im März auch die E 94 021 und die gerade nach Rosenheim stationierte E 94 022 (April) geschickt. Die E 94 053 aus Pressig-Rothenkirchen wechselte im Februar nach Bamberg. Ende März gab Rosenheim noch die E 94 024 nach Innsbruck ab. Im April wechselte die E 94 008 nach Salzburg, das dafür die E 94 030 Ende des Monats nach Schwarzach-St.Veit abgab.

Auch in der zweiten Jahreshälfte gab es vor allem zwischen österreichischen Bws Umbeheimatungen: Innsbruck gab Ende Juli die E 94 004 und 006 nach Schwarzach-St.Veit ab. Innerhalb weniger Tage wurden beide Loks dann innerhalb Österreichs rumgereicht und landeten schließlich am 5. August in Spittal (E 94 004) bzw. am 7. August wieder in Innsbruck (E 94 006). Dafür gab Innsbruck Ende August die E 94 026 nach Pressig-Rothenkirchen ab. Im September erhielt Salzburg die E 94 009, die es allerdings wenige Wochen später wieder nach Schwarzach-St.Veit abtreten musste. Dorthin wechselten im gleichen Monat auch die E 94 028 und 037. Anfang November wechselte die Rosenheimer E 94 012 nach Innsbruck. Mit der Umstationierung der E 94 041 nach Pressig-Rothenkirchen, der E 94 028 nach Innsbruck und der E 94 037 sowie 040 nach Salzburg endeten im Dezember die Verschiebungen. Mit der Abgabe der E 94 041 am 16. Dezember hatte Regensburg übrigens seinen E 94er Bestand wieder aufgelöst. Die Loks dürften in der kurzen Zeit der Beheimatung in der Donaustadt wohl vor allem für Personalschulungen auf der Strecke Regensburg - Landshut - München verwendet worden sein. Zum Jahreswechsel 1942/1943 ergab sich folgende Bestandsverteilung:

Augsburg 1 E 94 043
Bamberg 1 E 94 053 (z)
Innsbruck: 10 E 94 001-003, 005, 006, 012, 025, 027, 028, 068
Kornwestheim 4 E 94 035, 036, 038, 039
Leipzig-Wahren 1 E 94 042
München-Ost 5 E 94 067, 071, 072, 075, 076
Pressig-Rothenkirchen 10 E 94 026, 041, 045-052
Probstzella 5 E 94 054-058
Rosenheim 10 E 94 013-015, 023, 024, 060-064
Salzburg 7 E 94 008, 029, 032-034, 037, 040
Schlauroth 7 E 94 065, 066, 069, 070, 073, 074, 077
Schwarzach-St.Veit 5 E 94 007, 009-011, 030
Spittal-Millstättersee 2 E 94 004, 031
Waldenburg-Dittersbach 8 E 94 016-022, 059
Summe 76


Die Innsbrucker Loks wurden vorwiegend am Brenner eingesetzt, während die Rosenheimer Loks vorwiegend zwischen München, Salzburg und Kufstein pendelten. Auf der gleichen Strecke allerdings mit Schwerpunkt nach Kufstein wurden auch die Loks des Bw München-Ost eingesetzt. Die Bws Salzburg, Schwarzach-St.Veit und Spittal-Millstättersee teilten sich den Betrieb auf der Tauernbahn, der Westbahn bis Attnang-Puchheim und nach Wörgl. Den Zug- und Schiebebetrieb über die Frankenwaldbahn erledigten die Bws Pressig-Rothenkirchen und Probstzella. Dort konnte übrigens seit 2. November elektrisch bei Leipzig gefahren werden, doch die E 94 kamen planmäßig nur bis Weißenfels. Die vier Loks des Bw Kornwestheim sollten den Güterzugdienst über die Geislinger Steige auf der Strecke Ulm- Stuttgart beschleunigen.
Mit insgesamt 15 Loks in zwei Betriebswerken hatte sich auch in Schlesien mittlerweile ein beachtlicher Bestand aufgebaut, der vor allem im schweren Güterzugdienst auf den steigungsreichen Rampen zeigen konnte, was in ihm steckt. Daneben fallen noch die Einzelstationierungen in Augsburg (E 94 043) , Bamberg (053) und Leipzig-Wahren (042) auf. Während die Augsburger und die Leipziger Lok wohl nur zur Personalschulung den Bws übergeben worden waren, hatte die Beheimatung der E 94 053 in Bamberg einen anderen Zweck. Bamberg zwar zu jener Zeit eine bedeutende Garnisonstadt und beherbergte gleichzeitig das Hauptverpflegungs- sowie Munitionsnachschublager der Wehrmacht. Dies führte zu einem gestiegenen Verkehrsaufkommen in Bamberg für das ursprünglich die dort stationierte E 44 herangezogen worden war. Da sich diese aber oft als zu schwach erwiesen hatten, wurde mit der E 94 eine leistungsstarke Lok dort stationiert, die die schwersten Sonderleistungen wie z.B. Truppenzüge in Richtung Saalfeld übernehmen sollte. Da die E 94 053 allerdings seit März 1942 wegen einem schweren Unfall im AW München-Freimann weilte, kam wohl eine E 94 aus Pressig zum Einsatz. In der Zeit zwischen den Einsätzen wurde die Lok entweder auf der Frankenwaldbahn oder im E 44er-Plan des Bw Bamberg eingesetzt. Wahrscheinlich war auch die 1941 hier stationierte E 94 008 in diesem Dienst eingesetzt.

Aus heutiger Sicht mag es seltsam erscheinen, dass die leistungsfähigen Loks nicht von Stuttgart nach Attnang-Puchheim oder über Innsbruck bis zum Brenner durchliefen, wie das bei der DB später der Fall war. Dies wäre zwar theoretisch möglich gewesen, jedoch besaß zu jener Zeit jede Lok ihr eigenes Stammpersonal. Dies beförderte normalerweise nur Züge zwischen Heimat-Bw und der nächstgrößeren Stadt im Umkreis, wo der Zug dann der Lok bzw. der Mannschaft des nächsten Bws übergeben wurde.

Das Jahr 1943 war in vielerlei Hinsicht sehr ereignisreich. Durch die Kriegsereignisse hatten die Lokomotivfabriken immer größere Schwierigkeiten alle nötigen Rohstoffe und Bauteile rechtzeitig zu erhalten, um die Lok fristgerecht abliefern zu können. Je länger der Krieg dauerte und je größer die Beschädigungen in Deutschland wurden, umso weiter verzögerte sich die Liefertermine der E 94er. So wurde beispielsweise die im Juli 1938 bestellte E 94 044 erst im Dezember 1942 abgeliefert. Die Abnahme erfolgte dann im März 1943, fast fünf Jahre nach der Bestellung. Trotz aller Schwierigkeiten war das Jahr 1943 das Jahr mit der stückzahlmäßigen größten Zahl an Neuanlieferungen mit insgesamt 43 Stück. Zu den Neuzugängen und Umbeheimatungen reihte sich bereits ein Abgang - der zweite Weltkrieg forderte auch bei der E 94 das erste Opfer. Doch zunächst zu den Neuanlieferungen des Jahres 1943:

Seht man von den Erstbeheimatungen in Bludenz (10 Loks) und Freilassing (1 Lok) ab, so kamen die meisten neuen Loks allesamt in Bws, die bereits über Lokomotiven der E 94 verfügten. Dabei erscheint die Beheimatung aus heutiger Sicht recht willkürlich an die einzelnen Bws erfolgt zu sein. Zwar gab es einen Erstzuteilungsplan aus dem Jahr 1938/40, der aber so gut wie kaum eingehalten wurde. Offenbar wurde die nächstverfügbare Lok einfach an das Bw abgegeben, dass im Augenblick die Lok am dringendsten benötigte. Im Januar 1943 stimmte der Verteilungsplan noch, als die E 94 078 wie vorgesehen zur RBD Breslau abgeliefert und wenige Tage später dem Bw Schlauroth zugeteilt wurde. Doch schon im Februar wich man wieder von der ursprünglich geplanten Zuteilung ab. Die ebenfalls für die RBD Breslau vorgesehene E 94 079 wurde Anfang Februar vom Bw Innsbruck abgenommen. Dafür gab Innsbruck Mitte des Monats die E 94 012 an Augsburg ab, wo wenig später auch die fabrikneue E 94 081 in den Betriebsbestand aufgenommen wurde. Ende Februar erhielt schließlich das Bw Schwarzach-St.Veit die E 94 082 und gab dafür Ende März die E 94 030 nach Salzburg ab. Dorthin wechselte im gleichen Monat auch die Pressiger E 94 041. Augsburg erhielt im März die fabrikneue E 94 080 und die E 94 042 aus Leipzig-Wahren, wodurch wieder in Mitteldeutschland außer im Frankenwald keine E 94 mehr beheimatet war. Ende März wurde schließlich noch die E 94 084 dem Bw München-Ost zugeteilt.

Anfang des Jahres untersuchte die DRB eine Erhöhung der Zuglasten bei gleichzeitiger Beschleunigung des Güterverkehrs auf der Relation Salzburg - Schwarzach-St.Veit - Wörgl - Innsbruck - Bregenz. Zu diesem Zweck gelangte die gerade abgenommene E 94 081 im Februar leihweise zum Bw Wörgl. Dort wurde beispielsweise am 25. Februar 1943 ein 986 t Durchgangsgüterzug von Wörgl nach Schwarzach-St.Veit gebracht. Auf der Steigung von Kirchberg nach St. Johann übernahm die E 94 081 dabei 798 t und die Schiebelok die verbliebenen 188 Tonnen. Die Rückfahrt erfolgte mit einem 1104-t-Zug. Am Folgetag bespannte man noch eine 1102-t-Leistung von Innsbruck nach Bludenz. Die Rückfahrt nach Landeck erfolgte mit einem 492t-Güterzug. Die Messergebnisse zeigten, dass die Fahrmotoren unter der zulässigen Grenzerwärmung blieben. Daraufhin konnte die maximale Zuglast am Arlberg von 500t auf 550t erhöht werden.

Im April wechselten die schlesischen E 94 022 (Waldenburg-Dittersbach) und 070 (Schlauroth) nach Kornwestheim. Zusätzlich verstärkte die fabrikneue E 94 044 den Augsburger Bestand und die ebenfalls neue E 94 091 ging nach Pressig-Rotenkirchen sowie die E 94 092 zum Bw München-Ost. Im Mai gab es lediglich drei Neuabnahmen und keine Umstationierungen - München-Ost (E 94 093), Kornwestheim (E 94 085) und Rosenheim (E 94 095) konnten sich über je ein neues Krokodil freuen. Die beiden letztgenannten erhielten auch im Juni noch je eine Lok (E 94 086 Kornwestheim und E 94 094 Rosenheim). Zudem trafen mit E 94 096-098 die erste drei Loks im Bw Bludenz ein, wo sie für den schweren Rampendienst am Arlberg dringend benötigt wurden. Der Juli brachte Neuzugänge in Kornwestheim (E 94 087), Schwarzach-St.Veit (E 94 088) und erneut Bludenz (E 94 099). Weiter vier Bludenzer Loks (E 94 100-103) wurden im August abgenommen. Zudem wechselte noch die Innsbrucker E 94 005 nach Salzburg und Schwarzach-St.Veit erhielt die fabrikneue E 94 089.

Die Veränderungen im September betrafen ausschließlich das nun als Ostmark bezeichnete Österreich. Anfang des Monats wurde der Bestand des Bw Schwarzach-St.Veit durch die Umstationierung der E 94 001 und 003 aus Innsbruck, der E 94 004 aus Spittal-Millstättersee sowie der neu abgenommenen E 94 090 verstärkt. Aufgrund der beiden Abgänge erhielt Innsbruck Mitte des Monats die im August nach Salzburg abgegebene E 94 005 zurück, das dafür wiederum Ende des Monats die fabrikneue E 94 107 erhielt. Bludenz stockte den Bestand durch die E 94 104 und 105 weiter auf. Mitte bis Ende des Monats gab Schwarzach St. Veit die E 94 001 wieder nach Innsbruck und die E 94 004 wieder nach Spittal zurück. Die E 94 001 diente wohl im vierten Quartal 1943 als Notlok des Bw Innsbruck und Schwarzach-St. Veit, da die Lok zwischen September und Dezember 1943 zehnmal zwischen den beiden Dienststellen hin- und her beheimatet wurde, ehe Sie Ende Dezember schließlich in Schwarzach-St.Veit verblieb. Auch die E 94 003 kehrte Anfang Oktober zurück nach Innsbruck. Die Neuanlieferungen des Oktobers gingen nach Probstzella (E 94 106), Salzburg (E 94 108), Rosenheim (E 94 109), Waldenburg-Dittersbach (E 94 110) und Kornwestheim (E 94 121).

Im November 1943 wechselte (neben der bereits erwähnten E 94 001) die Innsbrucker E 94 006 nach Schwarzach-St. Veit, von wo sie aber im Dezember wieder zurückkehrte. Dafür verlieh das Bw Schwarzach-St.Veit für einige Wochen die E 94 089 an das Bw Pressig-Rothenkirchen. Neue Loks bekamen das Bw Augsburg (E 94 112), München-Ost (E 94 113) und Kornwestheim (E 94 122).

Im Dezember gab es noch mal Neuzugänge in Augsburg (E 94 111), Rosenheim (E 94 114, 115), Salzburg (E 94 123) und Kornwestheim (E 94 124). Gleichzeitig erhielt Freilassing mit der aus München-Ost zugeteilten E 94 067 sein erstes Krokodil. Irgendwann im Lauf des Jahres 1943 wurde auch noch die E 94 096 aus Bludenz nach Augsburg abgegeben, ein genaues Datum ließ sich leider nicht mehr feststellen. Damit verteilten sich die nun vorhandenen 118 Lokomotiven auf folgende 15 Betriebswerke:

Innsbruck: 9 E 94 002, 003, 005, 006, 025, 027, 028, 068, 079
Spittal-Millstättersee 2 E 94 004, 031
Schwarzach-St.Veit 10 E 94 001, 007-011, 082, 088-090,
Augsburg 9 E 94 012, 042-044, 080, 081, 096, 111, 112
Rosenheim 15 E 94 013-015, 023, 024, 060-064, 094, 095, 109, 114, 115
Waldenburg-Dittersbach 8 E 94 016-021, 059, 110
Kornwestheim 9 E 94 022, 035, 036, 038, 039, 070, 121, 122, 124
Pressig-Rothenkirchen 13 E 94 026, 045-052, 085-087, 091,
Salzburg 11 E 94 029, 030, 032-034, 037, 040, 041, 107, 108, 123
Bamberg 1 E 94 053 (z)
Probstzella 6 E 94 054-058, 106,
Schlauroth 7 E 94 065, 066, 069, 073, 074, 077, 078,
Freilassing 1 E 94 067
München-Ost 8 E 94 071, 072, 075, 076, 084, 092, 093, 113,
Bludenz 9 E 94 097-105
Summe: 118


Den größten Bestand wies zu jener Zeit das Bw Rosenheim mit 15 Lokomotiven auf, das seine Loks bis München, Attnang-Puchheim oder Kufstein (- Wörgl - Innsbruck) einsetzte. Dagegen befuhren die Loks des Bw München-Ost sowie die des Bw Freilassing vorwiegend die Strecke München - Salzburg. Während sich die Innsbrucker Loks nun überwiegend auf die steile Brennerrampe (oft als Zug- und Schublok) beschränkten, übernahmen die Bludenzer Loks einen wesentlichen Anteil am Verkehr über den Arlberg von Innsbruck bis Bludenz. Dort trugen die leistungsfähigen Maschinen sowohl im Reisezug- als auch im Güterverkehr zu einer deutlichen Beschleunigung bei gleichzeitiger Erhöhung der Anhängelasten bei und verdrängten die bislang dort eingesetzten E 22 (1570/1670), E 88.1 (1080) und E 89 (1089/1189) aus vielen Diensten. Damit trugen die Krokodile nun endgültig die Hauptlast im schweren Güterverkehr und teilweise auch im Reisezugverkehr auf allen elektrifizierten Bergstrecken in Österreich (Arlberg, Brenner, Tauernbahn) und Deutschland (Frankenwald, Geislinger Steige, Thüringer Wald, Schlesien). Die Augsburger Loks liefen schwerpunktmäßig zwischen München, Nürnberg und Ulm und kamen dabei auf hohe Laufleistungen. So hatte beispielsweise die E 94 012 im Juli 1943 einen Spitzenwert von 15.326 km erzielt. .

Bei der Aufstellung fehlt die E 94 083. Diese war am 9. März 1943 von der AEG angeliefert wurden. Da die Lok für das Bw München-Ost bestimmt war, wurde sie zunächst im Bw München-Hbf hinterstellt, um auf die Abnahmefahrt vorbereitet zu werden. Doch in der Nacht vom 9. auf den 10. März 1943 war die Stadt das Ziel eines Bombenangriffs der Alliierten bei dem auch das Bw München-Hbf schwer getroffen wurde. Mehrere Loks brannten dabei vollständig aus, darunter auch der Unglücksrabe E 94 083, der damit nie in den Bestand der DRB kam. Zwar wurden noch verwendbare Teile später sicher zur Wiederherstellung anderer kriegsbeschädigter Loks benutzt, jedoch dürfte die Lok schon bald verschrottet worden sein.

Doch auch andere Loks fielen bereits durch Bombentreffer aus, blieben aber vorerst weiter im Bestand. So wurde bei einem Luftangriff auf München-Ost am 2./3. Oktober 1943 die dort hinterstellte Augsburger E 94 096 schwer beschädigt (u.a. war die Haube des hinteren Vorbaus abgerissen und das Dach schwer beschädigt worden). Ob die Lok damals repariert wurde ist ungewiss, wahrscheinlicher gelangte die Lok schließlich ins RAW Dessau wo sie auch bei Kriegsende im Mai 1945 noch anzutreffen war.

Im Januar 1944 erhielt schließlich auch das Bw Leipzig-Wahren endgültig einen eigenen Bestand, nachdem hier bislang nur die E 93 042 kurzzeitig im Jahr 1942 zu Personalsschulungen stationiert worden war. Infolge eines Schadens im Kraftwerk Mittelsteine trat ein Energiemangel im Schlesien Netz auf und viele E-Loks wurden in den folgenden Monaten an mittel- und süddeutsche Bws abgegeben. So trafen die E 94 018, 069, 073 und 077 des Bw Schlauroth Ende Januar in Leipzig ein. Bereits am 14. Januar gab Innsbruck die E 94 027 für einige Tage an das Bw Schwarzach-St.Veit ab, die Lok kehrte aber Ende des Monats zurück nach Innsbruck. Neu trafen in diesem Monat die E 94 116 (München-Ost), 117 (Augsburg) und 125 (Kornwestheim) ein.

Da sich die Reparatur des Schadens in Schlesien, wohl aufgrund der schwierigen Ersatzteillage im Krieg, länger hinzog als ursprünglich geplant, wechselten im Februar noch eine ganze Reihe an E 94er aus Waldenburg-Dittersbach (E 94 016, 017, 020, 021, 059, 110) und Schlauroth (E 94 065, 066, 074, 078) nach Süddeutschland, wo sie in Kornwestheim (E 94 016, 065), Pressig-Rothenkirchen (E 94 020, 059), Augsburg (E 94 017 (? Lok kam zur RBD München wahrscheinlich. Augsburg), 020, 074, 078, 110) und Probstzella (E 94 066) eine kurzfristige Bleibe fanden. Gleichzeitig traten die fabrikneuen E 94 119, 126 und 127 ihren Dienst in den Bws Freilassing, Kornwestheim und Salzburg an.

Anfang März kehrte die E 94 001 nach Innsbruck zurück. Die Salzburger E 94 041 wechselte zum Bw Pressig-Rothenkirchen. Dorthin gelangte auch die wiederinstandgesetzte E 94 053. Die Lok war seit 1942 wegen einem schweren Auffahrtunfall im AW München-Freimann abgestellt gewesen und wurde zunächst als Ersatzteilspender verwendet. Erst als der Hersteller zwei neue Drehgestelle inkl. Aschen und Motoren sowie einen neuen - aluminiumgewickelten - Haupttransformator für die Lok geliefert hatte, konnten die Instandsetzungsarbeiten beginnen. Am 18. März 1944 verließ die Lok dann die Werkshallen und wurde nun dem Bw Pressig-Rothenkirchen zugeteilt. Auch nach der Rückkehr und Umstationierung der E 94 053 blieb wohl auch weiterhin immer eine E 94 in dem Dienst der Wehrmacht beim Bw Bamberg und fuhr schwere Transport-Züge über die Frankenwaldbahn. Außerdem konnte der Schaden in Schlesien endlich behoben werden und die im Februar umstationierten Loks kehrten in Ihre Heimatdienststellen zurück. Einziger Neuzugang im März war die E 94 118 des Bw Augsburg.

Im April 1944 kehrte vorerst Ruhe ein. Lediglich die E 94 129 wurde beim Bw Salzburg abgenommen. Im Mai wurde die Salzburger E 94 033 an ein Bw der RBD München abgegeben, welches ist bislang nicht bekannt. Die Neuzugänge wurden zu gleichen Teilen an die Bws Freilassing (E 94 120, 151) und Salzburg (128, 130) verteilt. Im Juni erhielt das Bw der Mozartstadt weiter Zugänge aus Leipzig-Wahren (E 94 069, 073, 077) sowie die E 94 131 frisch ab Werk.

Im Juli 1944 waren dann wieder Abstellungen aufgrund schwerer Kriegsschäden zu vermelden. Die E 94 010 aus Schwarzach-St.Veit erhielt am 12. Juli 1944 einen Bombentreffer während eines Aw-Aufenthaltes in München-Freimann. Beim selben Angriff wurden auch die noch nicht fertiggestellten E 94 143 und 144 schwer beschädigt. Bereits im November 1943 und Frühjahr 1944 waren die Fahrzeugteile der beiden Lokomotiven von der Lokfabrik Elin nach München ins RAW Freimann überstellt worden, um dort die elektrische Ausrüstung zu erhalten. Auch der Lokkasten der E 94 145 muss wohl zu diesem Zeitpunkt ins RAW München gekommen sein. Einen weiteren Abgang betraf die Rosenheimer E 94 015, die offiziell am 19. Juli 1944 in Innsbruck vor dem Lokschuppen 2 durch einen Fliegerangriff schwer beschädigt wurde. Sowohl die E 94 010 als auch die 015 wurden noch am Tag der Zerstörung z-gestellt. Um die E 94 015 rankt sich allerdings noch eine bisher weder belegtes noch widerlegtes Gerücht. So soll es sich nach Aussagen einiger Eisenbahner bei der beschädigten Lok um die Innsbrucker E 94 068 gehandelt haben. Da das Innsbrucker Personal aber nicht noch eine weitere Lok verlieren wollte, tauschte man kurzentschlossen alle Schilder mit der gerade im Bw vorhandenen Rosenheimer E 94 015, die damit als E 94 068 weiter dem Bw Innsbruck gehörte und meldete die Zerstörung der Rosenheimer E 94 015 an die Reichsbahnverwaltung bzw. das Bw Rosenheim. Ob sich dieser Vorfall so zugetragen hat, kann heute wohl nicht mehr nachvollzogen werden, ist aber durchaus plausibel.

Im gleichen Monat gab Leipzig-Wahren seine letzte Maschine (E 94 018) an das Bw Augsburg ab und die E 94 033 kehrte nach Salzburg zurück und erhielt zusätzlich noch die fabrikneue E 94 132. Dafür gab Salzburg die E 94 123 nach Schwarzach-St.Veit ab. Auch Freilassing (E 94 152) und das Bw Halle (E 94 153) wurden bei den Neuanlieferungen bedacht.

Anfang August gab Salzburg die E 94 108 nach Augsburg und die E 94 131 nach München-Ost ab. Dort traf auch die E 94 133 Ende des Monats ein. Offenbar war nun aber eine Lok zuviel, da am 10. September die E 94 072 von München-Ost nach Freilassing geschickt wurde. Das Bw Halle erhielt mit der E 94 154 seine zweite Lok. Ursprünglich waren E 94 153 und 154 für die RBD Breslau vorgesehen gewesen, diese Beheimatung wurde allerdings sehr kurzfristig zugunsten des Bw Halle geändert.

Auch im Oktober beschränkten sich die Bestandsänderungen auf die Bws Salzburg und Freilassing. Aus Schwarzach-St.Veit erhielt die Stadt an der Salzach die E 94 011. Direkt ab Werk nahmen die E 94 134 (Salzburg) und E 94 155 (Freilassing) ihren Dienst auf. Im gleichen Monat wurde die E 94 043 des Bw Augsburg durch einen Fliegerangriff schwer beschädigt und kam bis zum Kriegsende nicht mehr zum Einsatz.

Im November 1944 wechselten die Münchner E 94 075 nach Freilassing, die Salzburger E 94 107 nach Bludenz und die Rosenheimer E 94 114 nach Saalfeld. Einzig München Ost erhielt durch den Neuzugang E 94 156 dafür einen Ausgleich. Die Umbeheimatung der E 94 107 nach Bludenz ist wohl Folge des schweren Unfalls der E 94 098. Die Lok war am 23. November 1944 bei Strengen in eine Geröllmure gefahren und stürzte den Bahndamm hinunter. Dort blieb die Lok vorerst am Fuß des Bahndamms liegen, da weder Zeit noch Kapazitäten vorhanden waren, die schwer zerstörte Lok zu bergen.

Anfang Dezember folgte schließlich noch die E 94 115 ihrer Schwester von Rosenheim nach Saalfeld. Damit zeigte sich nun folgende Verteilung zum Jahresende 1944:

Augsburg 13 E 94 012, 018, 042-044, 080, 081, 096, 108, 111, 112, 117, 118
Bludenz 10 E 94 097-105, 107
Freilassing 8 E 94 067, 072, 075, 119, 120, 151, 152, 155
Halle 2 E 94 153, 154
Innsbruck 10 E 94 001-003, 005, 006, 025, 027, 028, 068, 079
Kornwestheim 14 E 94 022, 035, 036, 038, 039, 070, 085-087, 121, 122, 124-126
München-Ost 10 E 94 071, 076, 084, 092, 093, 113, 116, 131, 133, 156
Pressig-Rothenkirchen 12 E 94 026, 041, 045-053, 091
Probstzella 6 E 94 054-058, 106
Rosenheim 12+1z E 94 013, 014, 015z, 023, 024, 060-064, 094, 095, 109
Saalfeld 2 E 94 114, 115
Spittal-Millstättersee 2 E 94 004, 031
Schlauroth 4 E 94 065, 066, 074, 078
Schwarzach-St.Veit 7+1z E 94 007, 009, 010z, 082, 088-090, 123
Salzburg 18 E 94 008, 011, 029, 030, 032-034, 037, 040, 069, 073, 077, 127-130, 132, 134
Waldenburg-Dittersbach 7 E 94 016, 017, 019-021, 059, 110
Summe: 139


Der im Jahr 1943/44 neu aufgebaute Freilassinger Bestand wurde dabei vorwiegend zwischen München und Salzburg eingesetzt.

Im Jahr 1945 wurde die Erhaltung des Betriebes immer schwerer. Unzählige Bombenangriffe machten eine geregelte Betriebsführung unmöglich. Viele Lokomotiven wurden bei Fliegerangriffen oder auch durch schlecht gewartete Betriebsmittel oder übermüdetes Personal mehr oder weniger schwer beschädigt. Die AWs hatten immer mehr Aufträge und verteilten deswegen einige Loks an Bws, Hersteller oder private Ausbesserungswerke, um wenigstens einen Teil der Loks reparieren zu können. Dementsprechend nahmen die Umbeheimatungen im Jahr 1945 bis zum Waffenstillstand im Mai immer mehr ab.

Im Januar 1945 wechselte die E 94 071 nach Freilassing. Die Lok erhielt damals gerade eine HU in Freilassing, das zu jener Zeit dem AW München Freimann Unterstützung bei der Ausbesserung der Lokomotiven gab. Das Bw München-Ost erhielt im gleichen Monat dafür die neuen E 94 157 und 158. Insbesondere München stand aber im Mittelpunkt verschiedener Luftangriffe, die das Streckennetz immer weiter zerstörten, so dass immer mehr Loks untätig herumstanden. Also gab München Ost (E 94 113, 131, 133) und Salzburg (E 94 132) einige Loks leihweise an das noch weitgehend verschonte Bw Pressig-Rothenkirchen ab, wo die Maschinen für die unzähligen Transporte über den Frankenwald dringend benötigt wurden. Zusätzlich erhielt Augsburg die E 94 107 aus Bludenz und die E 94 135 und 136 trafen in Salzburg neu ein. Doch trotz der zunehmenden Schäden schaffte es die Reichsbahn bis zuletzt irgendwie immer noch den Betrieb durchzuführen.

Das Bw Kornwestheim, das seine Loks insbesondere zwischen Stuttgart und Ulm sowie teilweise auch auf den Relationen Plochingen - Tübingen und Stuttgart - Weil einsetzte, war am 23. Februar 1945 Ziel eines Luftangriffs der 8. US-Luftflotte, bei dem wahrscheinlich vier E 94er (E 94 022, 036, 038, 087) schwer beschädigt wurden.

Im März kam die E 94 003 aus Innsbruck nach Salzburg, das im gleichen Monat die E 94 040 und 128 nach Probstzella sowie die E 94 073 nach Augsburg abtrat. Allerdings wurde der Augsburger Neuzugang wenig später - wie auch ihre Schwesterlok E 94 108 - durch Feindeinwirkung beschädigt und musste in die Betriebsabteilung Bludenz zur Reparatur überwiesen werden. Auch die Freilassinger E 94 119 (14.3.1945), 120 (25.3.45) und 152 (25.3.45) mussten nach einem Fliegerangriff aus dem Betrieb genommen werden.

Am 15. April 1945 gab Rosenheim die E 94 094 leihweise nach Innsbruck ab. Gleichzeitig kehrte aber die im Dezember 1944 schwer beschädigte E 94 095 nach der Wiederherstellung bei der Firma AEG in Hennigsdorf nicht mehr nach Rosenheim zurück, sondern wurde dem Bw Salzburg zugeteilt. Schließlich wechselte die E 94 128 noch von Probstzella nach Pressig-Rothenkirchen, wo die Lok aufgrund der vielen Schadensfälle dringend benötig wurde. Zwischen Februar und Mai waren dort bei verschiedenen Angriffen u.a. am 9./10. April 1945 insgesamt 14 Lokomotiven (E 94 026, 041, 045, 047-051, 053, 091 sowie die Leihloks E 94 113, 131-133) beschädigt worden. Am 19. April 1945 war dann Rosenheim Ziel eines Luftangriffs, wobei die im Bw stehenden E 94 023 und 060 schweren Schäden erlitten.

Auch im Raum Saalfeld nahmen die Luftangriffe im April 1945 zu. Bei einem Großangriff wurde am 7. und 9. April u.a. der Bahnhof, die Fahrleitungsanlagen und das Bw fast komplett zerstört. Daraufhin musste der Zugverkehr zwischen Weißenfels und Probstzella eingestellt werden. Ebenfalls am 9. April wurde auch der Lokschuppen der Bw Pressig-Rothenkirchen zerstört. Am 12. April gab es den Befehl die bis dato noch bestehenden Eisenbahnbrücken entlang der Strecke zu sprengen und einen Tag später musste auch der Betrieb zwischen Probstzella und Pressig-Rothenkirchen eingestellt werden. Damit konnten die in der RBD Erfurt stehenden E 94 042 (Augsburg), 046 und 052 (beide Pressig-Rothenkirchen) nicht mehr in ihre Heimatdienststellen zurückkehren. Gleichzeitig war auch die E 94 128 aus Probstzella beschädigt im Bahnhof Ludwigsstadt abgestellt worden.

Letzte Umbeheimatung bei der Deutschen Reichsbahn war dann die E 94 076, die einen Tag nach dem offiziellen Waffenstillstand, am 8. Mai 1945 aus München-Ost nach Salzburg geschickt wurde.

Der Krieg war zu Ende und überall zeigte sich die Zerstörung. Auch die E 94 war massiv betroffen. Bei Kriegsende waren mindestens 53 Lokomotiven mit mehr oder wenigen großen Schäden betriebsuntauglich abgestellt. Die meisten Lokomotiven waren dabei in der Zeit zwischen Oktober 1944 und Mai 1945 beschädigt worden. Folgende Schäden sind bekannt:

Lok Bw beschädigt Standort Mai 45 Bemerkung zur Beschädigung
E 94 007 Schwarzach-St.Veit Apr 45 RAW Dessau schwerer Kriegsschaden
E 94 010 Schwarzach-St.Veit 12.07.44 RAW MF Bombentreffer während AW-Aufenthalt in München
E 94 015 Rosenheim 19.11.44 Innsbruck Lok erhielt im Bw Innsbruck (Lokremise 2) einen Bombentreffer
E 94 022 Kornwestheim 1945 (Kornwestheim) schwer beschädigt (Fliegerschaden)
E 94 023 Rosenheim 19.04.45 (Rosenheim) schwer beschädigt, Tieffliegerbeschuß
E 94 026 Pressig-Rothenkirchen 9./10.4.45 Pressig-Rothenkirchen schwer beschädigt
E 94 027 Innsbruck -1945 (Innsbruck) schwere Kriegsschäden
E 94 031 Spittal-Millstättersee 15.04.45 RAW Linz schwer beschädigt
E 94 032 Salzburg 15.04.45 SSW Berlin schwer beschädigt
E 94 036 Kornwestheim 1945 (Kornwestheim) schwer beschädigt
E 94 038 Kornwestheim 1945 (Kornwestheim) schwer beschädigt
E 94 041 Pressig-Rothenkirchen 9./10.4.45 Pressig-Rothenkirchen schwer beschädigt
E 94 043 Augsburg (Augsburg) schwer beschädigt
E 94 045 Pressig-Rothenkirchen Pressig-Rothenkirchen leicht beschädigt
E 94 047 Pressig-Rothenkirchen Pressig-Rothenkirchen leicht beschädigt
E 94 048 Pressig-Rothenkirchen Apr 45 Küps Beschussschaden
E 94 049 Pressig-Rothenkirchen Feb 45 RAW MF Fliegerschaden
E 94 050 Pressig-Rothenkirchen RAW MF schwer beschädigt zur E 3 seit 14.3.45
E 94 051 Pressig-Rothenkirchen Pressig-Rothenkirchen leicht beschädigt
E 94 053 Pressig-Rothenkirchen 9./10.4.45 Pressig-Rothenkirchen Bombenschaden
E 94 057 Probstzella RAW Dessau zur Instandsetzung im RAW Dessau
E 94 058 Probstzella Bw Weißenfels zur Aufarbeitung im Bw Weißenfels
E 94 060 Rosenheim 19.04.45 Rosenheim schwer beschädigt, Tieffliegerbeschuß
E 94 061 Rosenheim Jan 45 Wörgl beschädigt durch Bomben
E 94 064 Rosenheim 19./20.4.45 Wörgl Bombentreffer
E 94 069 Salzburg RAW Dessau beschädigt
E 94 070 Kornwestheim 11.10.44 schwer beschädigt
E 94 073 Augsburg Bludenz beschädigt
E 94 077 Salzburg Mrz 45 schwer beschädigt
E 94 082 Schwarzach-St.Veit AEG Hennigsdorf beschädigt
E 94 084 München-Ost 09.04.45 schwer beschädigt
E 94 087 Kornwestheim schwer beschädigt
E 94 089 Schwarzach-St.Veit AEG Hennigsdorf beschädigt
E 94 091 Pressig-Rothenkirchen 9./10.4.45 Pressig-Rothenkirchen Bombenschaden
E 94 096 Augsburg RAW Dessau beschädigt
E 94 098 Bludenz 23.11.44 Strengen Unfallschaden, Lok fuhr bei Strengen in eine Geröllmure und stürzte den Bahndamm hinab wurde erst nach dem Krieg geborgen und dann HU in Bludenz
E 94 108 Augsburg Bludenz beschädigt, zur Reparatur in Bludenz
E 94 112 Augsburg schwer beschädigt
E 94 113 München-Ost
Pressig-Rothenkirchen
Apr 45 Pressig-Rothenkirchen Bombenschaden, nach Fliegerschaden zunächst ins RAW MF geschickt von dort aber zur AEG Berlin weitergeleitet, erlitt aber bei Überführung dorthin in Pressig-Rothenkirchen erneut einen Bombentreffer und blieb dort vorerst abgestellt.
E 94 117 Augsburg schwer beschädigt
E 94 118 Augsburg schwer beschädigt
E 94 119 Freilassing 14.03.45 schwer beschädigt
E 94 120 Freilassing 25.03.45 schwer beschädigt
E 94 123 Schwarzach-St.Veit Okt 44 schwer beschädigt
E 94 127 Salzburg 1945 Bw Salzburg schwer beschädigt
E 94 128 Probstzella 1945 Bf Ludwigstadt beschädigt
E 94 131 München-Ost
Pressig-Rothenkirchen
schwer beschädigt
E 94 132 Salzburg Pressig-Rothenkirchen schwer beschädigt
E 94 133 München-Ost
Pressig-Rothenkirchen
schwer beschädigt
E 94 134 Salzburg 10.04.45 RAW Linz schwer beschädigt
E 94 136 Salzburg 02.03.45 schwer beschädigt
E 94 152 Freilassing 25.03.45 schwer beschädigt
E 94 158 München-Ost schwer beschädigt


Insbesondere das Schicksal der schlesischen Loks ist bis heute nicht ganz geklärt. Die E 94 017 wurde Anfang Mai zusammen mit der E 17 123, 124, E 44 047, 127 und E 95 05 vom Bw Waldenburg-Dittersbach als Lokzug auf die Reise in „sichere“ Gebiete - wahrscheinlich Süddeutschland - geschickt, um die Loks so dem Zugriff der immer näher kommenden russischen Truppen zu entziehen. Dies war zuvor schon mit einigen anderen E-Loks wie z.B. allen schlesischen E 18ern, sieben E 17, sieben E 91 geglückt. Am 20. Februar 1945 sollen so auch bereits die E 94 020, 065 und 066 aus Schlesien nach Mitteldeutschland gelangt sein - ob dies wirklich erfolgt ist, konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Da die E 94 allerdings noch dringend in Schlesien für die unzähligen Rückführungszüge gebraucht wurde, ist dieses Szenario eher unwahrscheinlich. Erst in allerletzter Sekunde wurde endgültig die Rückführung der E 94 sowie einiger anderer E-Loks beschlossen, jedoch mit sehr bescheidenem Erfolg. Der Lokzug mit der E 94 017 blieb in Polaun (heute Korenov, Tschechien) liegen und erlebte dort - zusammen mit der ebenfalls dort vorhandenen E 90 57 auch das Ende des zweiten Weltkriegs.

Auch die E 94 074, die nach Bayern oder Österreich gebracht werden sollte, erreichte das Ziel nicht und wurde nach dem 9. Mai zusammen mit der Dittersbacher E 42 19 in Trautenau (heute Trutnov, Tschechien) angetroffen. Das weitere Schicksal der Lok ist nicht mehr nachvollziehbar. Einerseits soll die Lok dort noch im Jahr 1951 angetroffen und später schließlich verschrottet worden sein, anderen Quellen zufolge ist die Lok in die UdSSR überführt worden und kam dort als TEL 94-074 zum Einsatz. Aufgrund der ebenfalls in die UdSSR überführten anderen Loks der E 94 ist diese Variante wohl wahrscheinlicher. Alle anderen schlesischen Loks (E 94 016, 019, 021, 059, 078 und wahrscheinlich auch 020, 065, 066) wurden von den russischen Truppen als Beutegut in die UdSSR gebracht.

In den neu gebildeten Besatzungszonen und den abgetrennten Gebieten Schlesiens und Österreichs waren neben den unzähligen beschädigten Loks viele Bws plötzlich von ihren Lokomotiven abgeschnitten, besonders betroffen waren hier die Bws Augsburg, Rosenheim, Salzburg und Schwarzach-St. Veit. So waren allein vier Rosenheimer Loks (E 94 015z, 061, 064, 094) zum Teil beschädigt in Österreich verblieben. Die Augsburger E 94 042 blieb auf der Rückführung einer Reparatur im RAW Dessau in Thüringen hängen, da die Lok dringend im Frankenwald benötigt wurde. Im Mai 1945 befand sie sich im Raum Probstzella/Saalfeld und damit in der SBZ bei der RBD Erfurt. Aber auch die E 94 128 aus Probstzella wurde nach der Kapitulation Deutschlands im Bf Ludwigsstadt aufgefunden. Viele Lokomotiven waren im RAW Dessau (u.a. E 94 007, 057, 069, 096), bei AEG in Hennigsdorf (E 94 082, 089), bei SSW in Berlin (E 94 032) oder im Bw Bludenz (E 94 073, 108) in Reparatur und verblieben so im jeweiligen Sektor. Insgesamt ergab sich am 9. Mai 1945 folgende Stationierungsübersicht:

Westdeutsche Besatzungszonen:

Augsburg: 15 Loks davon 6K und 4* (042 SBZ, 073 ÖBB, 096 SBZ, 108 ÖBB)
E 94 012, 018, 042*, 043K, 044, 073*, 080, 081, 096K*, 107, 108K *, 111, 112K, 117K, 118K
Freilassing 9 Loks davon 3K
E 94 067, 071, 072, 075, 119K, 120K, 151, 152K, 155
Kornwestheim 14 Loks davon 5K
E 94 022K, 035, 036K, 038K, 039, 070K, 085, 086, 087K, 121, 122, 124-126
München-Ost 10 Loks davon 5K und 3 ()
E 94 084K, 092, 093, (113K), 116, (131K), (133K), 156, 157, 158K
Pressig-Rothenkirchen 16 Loks davon 16K, 4lw und 2* (046 SBZ, 052 SBZ)
E 94 026K, 041K, 045K, 046K *, 047K, 048K, 049K; 050K, 051K, 052K *, 053K, 091K, 113lw K, 131lw K, 132lw, 133lw K
Rosenheim 12 Loks davon 1z, 4K, 3() und 2* (061 ÖBB, 064 ÖBB)
E 94 013, 014, 015z*, 023K, 024, 060K, (061K*) , 062, 063, (064K*), (094*), 109

Österreich:
Bludenz 9 Loks, davon 1K
E 94 097, 098K, 099-105
Innsbruck 11 Loks, davon 1K und 2 

 

E 94 001, 002, 005, 006, 025, 027K, 028, 064lw, 068, 079, 094lw
Spittal-Millstättersee 2 Loks, davon 1K
E 94 004, 031K
Schwarzach-St.Veit 8 Loks, davon 1z, 3K und 3* (007 SBZ, 010z DB, 082 SBZ, 089 SBZ)
E 94 007K*, 009, 010z*, 082K* , 088, 089K*, 090, 123
Salzburg 21 Loks, davon 6K, 1lw, 1() und 2* (069 SBZ, 132 DB)
E 94 003, 008, 011, 029, 030, 032*, 033, 034, 037, 061lw, 069K*, 076, 077K, 095, 127K, 129, 130, (132K*), 134K, 135, 136K

SBZ und Schlesien:
Halle 2 Loks
E 94 153, 154
Probstzella 8 Loks, davon 3K und 1* (128 DB)
E 94 040, 054, 055, 056, 057K, 058K, 106, 128K *
Saalfeld 2 Loks
E 94 114, 115
Schlauroth 4 Loks, davon 1* (074 Tschechien)
E 94 065, 066, 074*, 078
Waldenburg-Dittersbach 7 Loks, davon 1* (017 Tschechien)
E 94 016, 017*, 019-021, 059, 110


Zeichenerklärung:
Z = zur Ausbesserung zurückgestellt
K= Kriegs- oder Unfallschaden, nicht betriebsfähig
* = Lok gehört zwar buchmäßig zum Bw, befand sich aber in einer anderen Besatzungszone
lw = Lok war leihweise dem Bw zugeteilt
(...) = Lok war an anderes Bw verliehen

In München befanden sich zudem noch die ausgebrannten Lokkasten der noch nicht abgenommenen E 94 143, 144 (RAW MF).


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